Der Buzi-Maler

Leben und Werk von Emil Kneiß (1867-1956)

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Emil Kneiß – dieser Name ist kaum jemand in München oder dem Oberland noch bekannt. Und das, obwohl es zwei seiner Schöpfungen zu regelrechtem Weltruhm gebracht haben: Täglich finden sich unzählige Einheimische und Touristen im „Großen Bräustüberl“-Saal des bekannten Tegernseer Bräustüberls unter dem Bild vom „Buzi“ und seinem Herrchen ein. Und jährlich paradieren beim Münchner Oktoberfest am Turm des „Winzerer Fähndls“ die stattlichen, ihre Maßkrüge schwingenden Bedienungen, die Kneiß 1911 als „Kellnerinnenparade“ gezeichnet hatte, an ihrem internationalen Publikum vorbei.

Doch Kneiß konnte noch weitaus mehr: Seiner Ausbildung an der Akademie der Bildenden Künste folgte ein rasanter Aufstieg als Maler und Grafiker, vor allem aber als Karikaturist. Er begleitete mit seiner Zeichenfeder z. B. das Aufkommen von Fahrrad und Automobil und schuf über 200 Postkarten, die meist den Münchner Bierkonsum schmunzelnd aufs Korn nahmen. Mit dem Aufkommen der Kinematographen produzierte Kneiß als einer der Ersten von Hand gezeichnete Trickfilme.

Als einer der profundesten Kenner von Kneiß’ Schaffen legt Hermann Kurz nun die erste Biografie und Werkschau zu diesem lange vergessenen Maler und Münchner Original vor. Viele hochwertige Abbildungen gewähren nicht nur Einblick in die Arbeit von Emil Kneiß, sondern zeigen die ganze Qualität des außergewöhnlichen und vielseitigen bayerischen Künstlers.