Der Engländer

Und weitere kurzgefasste Geschichten

von

Einfühlsam und zugleich ausdrucksstark liest Angela Kreuz sechs der insgesamt 15 Kurzgeschichten aus ihrem gleichnamigen Erzählband:

»Sushi um acht«
»Der Engländer«
»Der Umzug«
»Schick mir doch ein Mail!«
»Kemal und Sukran«
»Die Stadt«

‚Kurzgefasst‘ sind die Geschichten in dieser CD, weil es eigentlich auch ‚längergefasst‘ gegangen wäre. Aber gerade das ist ja der Clou: Angela Kreuz beweist, wie viel sich tatsächlich mit wie wenigen Zeilen sagen lässt ‒ und dazwischen.

Sie stellt verschiedene außergewöhnliche Persönlichkeiten und Charaktere vor, verweilt kurz bei ihnen und ‒ geht weiter. Die Leser, die mehr über einzelne Figuren wissen wollen, müssen zwischen den Zeilen lesen, beziehungsweise ihre Phantasie zu Rate ziehen. Die Autorin macht es ja genauso ‒ immerhin sind all ihre Figuren (manche liebenswürdig, manche böse, manche naiv, manche raffiniert, manche skurril, manche nicht) ausschließlich ihrer Vorstellung entsprungen.

Sind sie es wirklich? Oder handelt es sich in Wahrheit nicht eher um die verschiedenen Facetten der eigenen Persönlichkeit ‒ die der Autorin oder die der jeweiligen Leser? Und genauso wenig, wie die einzelnen Charakterzüge einer Einzelperson isoliert voneinander existieren, sind diese ‚kurzgefassten Geschichten‘ unabhängig voneinander. Sie treten zueinander in Beziehung, agieren mal alleine, mal gemeinsam, beeinflussen sich gegenseitig. Die Nebenfiguren der einen Geschichte können bereits in der nächsten im Mittelpunkt stehen ‒ und dabei vielleicht das erwartete, vielleicht aber auch ein ganz neues Gesicht zeigen.