Der fremde Junge

von

Im Studio des Malers Bob, der tagsüber Taxi fährt, taucht plötzlich ein fremder, etwa zehnjähriger Junge auf. Er läßt sich nicht dazu bewegen, zu gehen, spricht nicht, und kommuniziert doch, hinterläßt Zettel mit Geschichten. Und er komplettiert Bobs unvollendete Bilder mit jugendlichem Genie, fügt ihnen genau das hinzu, das Bob nicht gelingen wollte.
Schon bald beginnt sich Bob, zunächst noch gegen seinen Willen, für die Geschichte des Jungen zu interessieren, sie langsam wie ein Puzzle zusammenzufügen und so dem düsteren Geheimnis auf die Spur zu kommen.
Adolf Schröder hat mit seinem überaus spannenden Roman ‚Der fremde Junge‘ die bezwingende Geschichte einer Annäherung geschrieben. Einer Annäherung nicht nur zwischen dem Maler und dem Jungen, sondern auch einer Annäherung, die Bob zurück in seine eigene Kindheit und zu sich selbst führt. Dabei rückt Schröder das psychologische Interesse an Tätern wie Opfern in den Mittelpunkt, und legt so auf gekonnt subtile Weise das Abgründige und Hintergründige der bürgerlichen Existenz offen.