Der gestiefelte Kater

Ein Kindermährchen in drei Akten, mit Zwischenspielen, einem Prologe und Epiloge. Illustriert von Ingrid A. Schmidt

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»Leander. Das Thema meiner Behauptung ist, daß ein neuerlich erschienenes Stück: der gestiefelte Kater, ein gutes Stück sei. Hanswurst. Das ist gerade das, was ich läugne. Leander. Beweise, daß es schlecht sei. Hanswurst. Beweise, daß es gut sei. Leutner. Was ist denn das wieder? — die Rede ist ja wohl von demselben Stücke, das hier gespielt wird, wenn ich nicht irre.«

Ludwig Tiecks (1773–1853) »Der gestiefelte Kater« ist ein Schlüsseltext der deutschen Literatur: In den früh­romantischen 1790er-Jahren erschließt er – an Shakespeare anknüpfend – nicht nur dem Theater, sondern der Dicht- und Erzählkunst insgesamt Möglichkeiten, die sie ästhetisch auf den Kopf (bzw. die Füße!) stellen.

Ganz auf der Höhe der vom Stück vorgegebenen Komplexität und spielerischen Leidenschaft zeigen sich die Illustrationen von Ingrid A. Schmidt. Tiecks Verknüpfung fortge­schrittensten künstlerischen Sprechens mit Ulk und Spott findet bei ihr eine zeichnerische Entsprechung und die Komik des Textes hat in ihren Bildern – gleich der »Aufklärung« – »… ihre Früchte getragen, wie sichs gehört«.