Der gewöhnliche Faschismus

Ein Werkbuch zum Film von Michail Romm

Michail Romms ‚Der gewöhnliche Faschismus‘ (Obyknowenny faschism, SU 1965) ist bis heute eine der zentralen filmischen Auseinandersetzungen mit Nationalsozialismus und Holocaust. Montiert wurde der Film aus ›fremdem‹ Material: bei dem Rohmaterial, aus dem Romm und seine Co-Autoren Juri Chanjutin und Maja Turowskaja auswählten, handelte es sich um zwei Millionen Meter Film (NS-Wochenschauen, Dokumentarfilme und Kulturfilme), die 1945 von der Roten Armee aus den Beständen des Reichsfilmarchivs konfisziert worden waren. Im Zentrum des Werkbuchs steht das nach dem Originallayout reproduzierte, vom Regisseur selbst entworfene, zu seinen Lebzeiten jedoch von der Zensur verbotene Foto-Text-Buch, das eine neue Lektüre des Films ermöglicht, die sich zwischen Fotogrammen und schriftlichem Kommentar hin- und herbewegt. Um dieses Foto-Text-Buch herum gruppieren sich unterschiedliche Texte und Dokumente, die nicht nur die komplexe Produktionsgeschichte des Films, sondern auch seine kontroverse Rezeption in BRD und DDR rekonstruieren.