Der gezeichnete Hund

von

Er ist der erste Deutsche seiner Familie; nicht für die Deutschen, aber für seine Eltern –
denn das Land, das ihnen so fremd ist, ist seine Heimat: Als in Deutschland geborener Sohn slowenischer Immigranten wird Sivo zum stillen Beobachter der Zersetzung von Identität und wächst in zwei Welten auf, die selbst wiederum in Auflösung begriffen sind. Episodenhaft gebrochen, in klaren Worten und ohne jede Sentimentalität erzählt er vom eigenen Unvermögen, am Leben seines Landes teilzunehmen, und der Enttäuschung seiner Eltern, dass er nicht länger einer der ihren ist. Sivos stetige Loslösung von den eigenen Wurzeln, sein Ehrgeiz beim Beschreiten eigener Wege bedeutet gleichzeitig Schmach für seine Familie, deren Schwächen er damit ungewollt aufdeckt; das erhoffte Glück nicht gefunden, sind sie auf ihrer Suche schon zu weit gegangen, um unbeschadet umkehren zu können.