Der Haider Jörg zieht übers Gebirg

Quergedanken, Gegenreden und Zurückweisungen in einer dunklen Dekade

von

Dem Vorwurf, die Kärntner Künstlerszene habe zu lange und bis zum Tod des »politischen Gummimenschen« Jörg Haider über die politischen Zustände im Land geschwiegen, setzt Egyd Gstättner gleich ein ganzes Buch entgegen:
In einer Sammlung von Essays, Glossen, Statements zum »System Haider« und zur Person Haider, die in der Kleinen Zeitung, der Süddeutschen Zeitung, der Presse, dem Standard und anderen Medien erschienen sind, beweist der scharfzüngige Kolumnist, dass es auch Aufbegehren gab, als dies noch als »gefährlich« galt.
Der Sammelband Der Haider Jörg zieht übers Gebirg ist ein literaturhistorisches und zeitgeschichtliches Dokument über das künstlerische und politische Leben im südlichen Österreich zwischen 1999 und 2008.
Als Kulturreferent war Jörg Haider, der gegen »subventionsabhängige Lemminge« wetterte und Kärnten zu einem Land der begrenzten Unmöglichkeiten machte, einzig den Trachtenvereinen verschrieben, während die vielfältigen Kulturbetriebe am Hungertuch nagten.
Gstättner zeichnet eine Ära der kulturellen Verwüstung nach, die noch lange nach dem Ableben Jörg Haiders ihre Schatten wirft. Deshalb ist es kein Zufall, sondern dient der Katharsis einer leidgeprüften Reihe von Kulturschaffenden, dass post mortem und nach dem Ende einer Ära die Ereignisse rekonstruiert werden.