Der Heidelberger Bergfriedhof – Harmonie von Natur und Kultur

Ein Bildband

von

Bereits im Jahr 1992 und in aktualisierter sowie erweiterter Auflage im Jahr 2008 hat das Stadtarchiv den Heidelberger Bergfriedhof als Kulturgut, als ‚Freilichtmuseum‘, als lebendiges Zeugnis und Spiegel der Stadtgeschichte in seinen Schriftenreihen ausführlich behandelt. Wiederholt war es Autorin Leena Ruuskanen zu verdanken, Kulturgeschichte und Grabkultur einem größeren Publikum bewusst und verständlich werden zu lassen. Beide Schriften waren insbesondere einem biographischen (Begräbnisort namhafter Persönlichkeiten und ihrer Geschichte) und einem kunsthistorischen (Grab- sowie Grabmalkultur) Ansatz verpflichtet. Natürlich wurde dabei auch Johann Metzgers gartenbauliches Konzept herausgestellt.
Peter Born wählte – in des Wortes doppelter Bedeutung – einen anderen Weg, um der von ihm auf seinen Rundgängen erlebten ‚Harmonie von Natur und Kultur‘ nachzuspüren. Denn über 170 Jahre nach Friedhofseröffnung hält die ‚Friedhofsbewirtschaftung‘ mit gutem Grund an Metzgers Entwurf der an den natürlichen Gegebenheiten orientierten harmonischen Landschaftsarchitektur fest. Obschon Natur uns heute kaum mehr unbelassen, sondern weitgehendst domestiziert gegenübertritt, vermittelt sich am Beispiel des Heidelberger Bergfriedhofs und augenfällig gerade im steten Wandel der Jahreszeiten nach wie vor das Bild einer Natur, die stets in anderem Gewand wiedererstarkend ausgreift und sich stille Fluchten gleichsam zurückerobert. Der auf einem Friedhof sich aufdrängende Blick über den Tod hinaus wird der Natur als einer überdauernden Kraft gewahr, die stetig altert und sich doch ebenso stetig erneuert. Wer den Fotos folgt, besser noch – davon motiviert – den abwechslungsreichen Wegen selbst, wer die Veränderungen im Zeitenlauf bewusst in sich aufnimmt, dem erst wird die Leistung des Landschaftsarchitekten bewusst, dem erst erschließen sich Kraft und Bedeutung dieses einmaligen Ensembles.
Der Heidelberger Bergfriedhof ist schwerlich allein ‚in Blei zu beschreiben‘. Peter Borns Bildband ist eine Art bildlicher Hommage an den gelungen Entwurf Johann Metzgers, den es visuell als auch per pedes zu erleben gilt.