Der Juli geht aufs Haus

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Der Roman „Der Juli geht aufs Haus“ ist das neueste Werk innerhalb Kurto Wendts Roman-Zyklus, das aber auch problemlos als Einzeltitel gelesen werden kann.

Frank kehrt nach vier Jahren auf Zypern nach Wien zurück und wird Makler bei einem großen Immobilienentwickler, der auch ein Weingut besitzt und Kunst fördert. Über das Internet verfolgt er Mietboykottbewegungen in Spanien, Irland und Deutschland und beschließt mit Freundinnen und Freunden gemeinsam, eine Bewegung in Wien zu initiieren. „Der Juli geht aufs Haus“ ist Losung und Drohung zugleich – sollten die Forderungen nicht erfüllt werden, würden tausende Leute koordiniert die Juli-Miete nicht bezahlen. Star der Bewegung ist eine 82-jährige lesbische Großmutter, die ihr von Räumung bedrohtes Haus verteidigt. Und auch Franks queere Freundin Silje, die als Bühnenfigur „Miss Bourbon“ abermals einen fulminanten Auftritt hat, treffen wir wieder.

Ein packender Roman über eine fiktive Bewegung, die jederzeit Realität werden könnte. Kurto Wendt erweist sich abermals als ein wohltuend geradliniger und unprätentiöser Erzähler und beweist aufs Neue, dass Gesellschaftskritik und Unterhaltungsliteratur einander bestens verstehen.