Der kleine Herr I.

von

Eines Tages stand sie neben ihm, die genaue Kopie seiner selbst, nur im Kleinformat, in einem sehr kleinen Format, oder kennen Sie Doppelgänger, die nur etwa kaffeelöffelgroß sind? Wenn man „einen neben sich herlaufen“ hat, steht normalerweise die geistige Gesundheit in Frage. Deshalb kommen auch ihm Selbstzweifel, als die
däumlinghafte Kopie seiner selbst auftaucht. Ach, ja, es passierte Herrn I. – natürlich, wem sonst? Ihnen und mir geschieht so etwas nicht, ist ja klar – gibt es ja gar nicht … und nun musste unser Held auch noch das Unmögliche, das nicht sein konnte, erklären, denn alle sahen den kleinen Kerl, der ab sofort wirklich überall dabei, nicht abzuschütteln war. Hatte er wenigstens Spaß mit seinem kleinen Gefährten? Mitnichten. Nichts als Scherereien verursachte er, verlangte und forderte, störte und intervenierte. Also loswerden, einsperren, vernichten, den kleinen Giftzwerg, aber wie es mit unwirklichen Wesen so ist, sie sind resistent. Also damit leben – bis ein Spiegel die Erlösung bringt. Aber bis dahin ist es noch weiter Weg, der durch viele Abenteuer und nicht zuletzt durch Wanderstedt, der Seelenstadt, führt. Übrigens der einzige Ort auf der ganzen Welt, der ein Hotel für Doppelgänger besitzt. Da der Winzling zudem für jeden deutlich sichtbar ist, wird Herr I. zum Gespött in der Firma und in der Öffentlichkeit. Er unternimmt alles, den Däumling los zu werden. Aber auch die heftigsten Versuche fruchten nicht.
Eine fesselnde Reise durch den surrealen Alltag eines Menschen „wie du und ich“, voller skurriler und lustiger Ideen – ein wunderbares Buch zum Von-sich-selbst-Ablenken, die Alltagssorgen vergessen machend.