Der korrekte Diener

Eine Siebenvierteljahresschrift

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„Ebenso, wie die Diener sich bemühen müssen, den Tafeldienst lautlos zu verrichten, dürfen sie auch von nichts Notiz nehmen, was außerhalb desselben liegt. Nimmt die Konversation der Gäste eine heitere Richtung, so wäre es ganz unstatthaft, wollten die Diener durch Grinsen, oder – horribile dictu! – gar Kichern zu erkennen geben, daß auch sie durch die betreffenden Witze amüsiert seien. Sie werden sich ihre Heiterkeitsausbrüche bis nach dem Diner aufsparen müssen.“

Diese kleine Lehrschrift aus dem Jahre 1900 lässt sich gut und gerne auch als Drehbuch lesen, als kleiner kulturhistorischer Schatz, als Anregung, Anleitung, Alltags- und Spielversuch und… Heiterkeitsausbrüchen dürfen sich die erlauchten Lesenden auch durchaus bereits während der Lektüre großmütig hingeben. In der Marge laden weitere Texte dazu ein, sich auf Zu- und Abwege leiten zu lassen, und sich die Frage zu stellen, wie aktuell sich die Figur des Dieners zeigen kann.