Der Krieg von unten

Dokumentations-Reihe

1. Weltkrieg: Nach der verlorenen Schlacht an der Marne wird 1914 die Front bis zur flandrischen Küste verlängert. Mit der 2. Marineinfanterie-division zieht von Wilhelmshaven aus ein begeisterter junger Seesoldat in den Krieg an der Yser. Er kämpft drei Jahre gegen Belgier, Engländer und Franzosen. Im Stellungskrieg in Wasser, Schlamm und Sand in Flandern wie in der Schlacht an der Somme erstirbt seine Begeisterung.
Blutige Verluste und das Elend des Krieges lassen trotz des Wechsels zwischen dem Einsatz im vorderen Graben und den Ruhezeiten im Hinterland die Hoffnung auf einen Sieg und die Beendigung des Krieges schwinden. Hunger, Drill und unverständliches Verhalten von Vorgesetzten vergrößern den Missmut.
Schließlich verweigert der wegen Tapferkeit mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnete Seesoldat Ende 1917 den Einsatz mit der Waffe. Wegen Widersetzlichkeit verurteilt, arbeitet er als militärgefangener Armierungssoldat bis zur Novemberrevolution 1918 im rückwärtigen Gebiet der 4. Armee.
Seine Briefe und Fotos belegen fast lückenlos die Schrecken des Krieges in Flandern und an der Somme.
Sie sind in ihrer Dichte und Anschaulichkeit seltene Zeugnisse des Wandels eines Soldaten vom gehorsamen Krieger zum gewaltlosen Mitmenschen.