Der Kuckuck und die Nachtigall

von ,

Der Waldkauz sagte zu Mutter Nachtigall: „Was ist los mit deiner Kleinen?“
Statt der Mutter redete Nina Nachtigall: „Mein Bruder hat mich aus dem Nest geworfen.“
„Dein Bruder?“
Mutter Nachtigall sagte: „Bruder! Bruder! Der Kuckuck eben, den ich großziehe. Er ist wie mein eigener Sohn. Aber daß er so etwas tut!“
Der Waldkauz sagte: „Und deine anderen Kinder?“
„Andere habe ich nicht. Nur die Nina und ihn.“
„Wo ist er jetzt?“, sagte der Waldkauz.
„Im Nest. Er braucht es ganz für sich allein.“
Der Waldkauz schloß die Augen und machte sie groß wieder auf. „Und was nun?“
„Ich weiß es nicht“, sagte Mutter Nachtigall.

Über die limitierte Vorzugsausgabe mit einer Originalradierung (Aufl. 150) und die bibliophile Mappenausgabe mit 9 Originalradierungen (Aufl. 25) informieren wir auf Anfrage.
„Schädlich hat (.) ein Gleichnis für den gefährdeten und dennoch überlebenden Menschen in einer feindlichen und trotzdem gestaltbaren Welt geschaffen. (.) Ein Buch voll Humor und lakonischem Sprachwitz, voll Poesie und Weisheit.“ Claudia Sandner-v. Dehn, HNA
„Ein wunderschönes, kluges, warmes, liebes Buch. Von einem, der es wirklich kann.“ Basler Zeitung