Der Kunstbestatter

von

Alles hat ein Ende. Sogar 
die Milch hat ein Ablaufdatum. Das aktive Berufsleben hat eine Pensionsgrenze. Nach dem Sommer kommt der Winter. Die Blätter fallen von den Bäumen. Die Friedhöfe füllen sich. Sogar Gräber werden nach dreißig Jahren wieder geleert.

Nur die Kunstproduktion ufert aus und wird größer. Tag für Tag, Jahr für Jahr arbeiten große und kleine Künstlerinnen und Künstler an Werken, die im Lager verschwinden.
Das muss ein Ende haben, sagen sich Tiggs und Burckhardt. Und starten den Artheimer Park, der erste Kunstentsorgungspark der Welt, vergleichbar mit den Ruheort der Lenins und Stalins in Osteuropa.

Mit «Die Kunstbestatter» hat sich ein Kunstenthusiast und -sammler seinen Ärger über den gegenwärtigen Kunstbetrieb von der Seele geschrieben. 
Jost weiß sehr gut, dass 
dass Kunst immer zwischen Zweckfreiheit, seismografischer Wahrnehmung sozialer Zustände auf der einen und ökonomischem Geprotze und Scharlatanerie auf der anderen Seite oszilliert.

Aber wo die Transzendierung von der Banalität zur kryptisch-ästhetischen Erkenntnis etwas zu flott verläuft, da sind die Fragen berechtigt: Wo kommt die Kunst her? Und vor allem, wo geht sie hin?

In die Kunstentsorgung des Artheimer Parks?