Der letzte Song

Ein Radio-Roman

von

In Deutschland hört fast jeder Mensch einmal am Tag Radio, mal länger, mal kürzer, ob zu Hause, im Auto oder bei der Arbeit. Dabei ärgert sich fast jeder auch einmal am Tag über zu viel Werbung, zu viel dummes Moderatoren-Geschwätz, schwachsinnige Gewinnspiele oder den musikalischen Einheitsbrei, der einem serviert wird.

Seit die Sender die Marktforschung für sich nutzen und fast alles über die Personen ihrer Zielgruppe wissen (außer vielleicht deren Kinderkrankheiten und Kontostand), hören sich die meisten Programme gleich an. Egal ob man sein Radiogerät in Flensburg oder Rosenheim eingeschaltet hat.

Diese Dauerberieselung kann vor allem bei Langzeithörern zu aggressivem Verhalten führen. Aber nicht nur bei ihnen. Auch Musikredakteure sind hochgradig gefährdet. Tag für Tag und Jahr für Jahr das immer gleiche langweilige Musikprogramm am Computer zu programmieren muss zwangsläufig irreparable Schäden hinterlassen.