Der Lippenstift meiner Mutter

Roman

von

„Der Lippenstift meiner Mutter“ katapultiert uns mitten hinein in das Herz von Masuren, in die kleine Stadt Dolina Róz und zu ihren Bewohnern: die rosenkranzbetenden Großmütterchen und die verruchte Dorfschönheit, der ehemalige Wehrmachtssoldat und die prügelnden Väter, eine stalinistische Dichterin, der warmherzige Schuster Lupicki und natürlich die rebellierende Jugend, die verbotene Platten hört und Pläne für eine Revolution ausbrütet.
Das beschauliche Dolina Róz steht aber schlagartig Kopf, als unvermittelt Barteks Großvater, ein melancholischer und geheimnisumwitterter Eisenbahner, von
allen bloß „Franzose“ genannt, aus dem Ausland zurückkehrt. In dem sich rasch
entspinnenden Chaos muss der junge Bartek seinen Platz finden. Keine leichte Aufgabe, schließlich hat Bartek vor allem Augen für seine unsichtbare Geliebte Meryl Streep sowie den Lippenstift seiner Mutter.
Mit Bartek hat Artur Becker eine wunderbare Romanfigur erschaffen: Ein polnischer Holden Caulfield, ein – wie sein amerikanisches Pendant – nicht besonders guter Schüler, ein Eigenbrötler, Träumer und Rebell, ein junger Kerl in der bizarren Welt der „Großen“, einer der abhauen will, um dem Spießertum zu entkommen und um endlich sein Mädchen zu finden.