Der Lübecker Bekenntnispastor Axel Werner Kühl (1893-1944)

Eine politische Biographie

von

Axel Werner Kühl war Pastor in Nusse bei Lübeck 1921-28 und an Sankt Jakobi zu Lübeck 1928-44. Von ihm sind drei Dinge einer geschichtsinteressierten Öffentlichkeit bekannt: – Er führte die Pastorengruppe der Bekennenden Kirche Lübecks in ihrer Opposition gegen das nationalsozialistische Kirchenregiment an. – Er war Vorgesetzter und Mentor des Komponisten Hugo Distler, der 1931-36 als Organist und Kantor an Sankt Jakobi wirkte.- Er starb 1944 als Hauptmann der Reserve bei der Wehrmacht durch Suizid in seiner Garnison.Das Buch zeichnet die politische Biographie Kühls seit 1921 nach, und zwar so anschaulich und quellennah wie möglich. Aufgezeigt wird die Wandlung Kühls vom deutschnational, antirepublikanisch und antisemitisch eingestellten Pastor der Weimarer Zeit und vom anfänglichen Sympathisanten der NS-Diktatur zum Gegner des Regimes in den Jahren 1942-44. Anhand der Tagebücher des Pastors und aufgrund von Zeugenaussagen wird der politische Hintergrund seines Suizids rekonstruiert. Quellentexte sind den Kapiteln angefügt. Ein Anhang mit Lebenslauf, Werkliste und Literaturverzeichnis sowie zwanzig Abbildungen runden den Band ab.
Die fünf Kapitel:1. Ein deutschnational engagierter Pastor in den 20er und frühen 30er Jahren.
2. Lübecker Kirchenkampf 1933-1939.
3. Predigten an Sankt Jakobi 1928-1944.
4. Der Freitod in der Garnison. Verden/Aller, 6. Juni 1944.5. Hugo Distler (Exkurs).
Der Autor:Dr. Bertram Schmidt, geb. 1949, ist ein Enkel Axel Werner Kühls. Promotion in Philosophie an der Universität Tübingen 1988, Wissenschaftlicher Mitarbeiter für Ästhetik und Kunsttheorie an der Universität der Künste Berlin 1989-94. Buchpublikationen: Der ethische Aspekt der Musik, Würzburg 1991; Cézannes Lehre, Kiel 2004.