Der Moralischen Gesänge Erster Teil

Prosaminiaturen

von

Mit diesem ersten Teil „Moralischer Gesänge“ legt der Autor eine Sammlung kurzer Prosastücke vor. Mit erhobenem Zeigefinger und quasi-biblischen Wendungen spielend, „singt“ er von den uns alle umgebenden, gelegentlich durchaus lästigen Mitmenschen: von den Abergläubischen und den Sich-Anbiedernden bis hin zu den Weinerlichen und Zornigen. Dabei zeugen seine Worte nicht nur von Arroganz und Scharfzüngigkeit, sondern auch von Treffsicherheit, die uns manchmal leise nicken läßt.
So singt er zum Beispiel von den Häßlichen:

„Sieh um Dich herum die Bauten, die mißratenen, in denen sie wohnen, sieh die Frauen und Männer, die Jungen und Alten, wie der Anblick ihrer unansehnlichen Leiber Dich schmerzt. Von übel gemusterten Tüchern in grellbunten Farben bedeckt, mag wenigstens halbwegs verborgen sein, was unablässig Dein Auge beleidigt“
Mummendeys Betrachtungen enden stets ein wenig anders als erwartet und dürften wohl nahezu endlos ausdehnbar sein – zur Freude des Moralisten, des Religiösen, des Blasphemisten und weiterer in diesem ersten Teil einstweilen noch gar nicht Typisierter und Besungener…