Der muss haben ein Gewehr

Krieg, Militarismus und patriotische Erziehung in Kindermedien vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart

von

Kinderbücher, so wie wir sie kennen und unseren Kindern gerne zum Lesen geben, sind heiter, bunt, manchmal geheimnisvoll und abenteuerlich und vermitteln das Bild einer heilen Welt. Wenn wir aber den Spuren der Kinderliteratur durch die Jahrhunderte folgen, geraten wir bisweilen in beängstigende Bereiche, in denen die Kriegstrommel dröhnt und der Tod zum allgegenwärtigen Begleiter wird, manchmal in der Maske eines munteren Gesellen, der Abenteuer verspricht, manchmal die Fahne des Vaterlandes schwingend und ewigen Ruhm und Ehre dem versprechend, der ihm folgt.
Denn Kinder- und Jugendliteratur ist nicht der gesellschaftlichen Welt entrückt, sondern ist und war immer auch Teil eines die gesamte Erziehung umfassenden Sozialisationssystems, das die epochentypischen Ansichten und Erziehungsziele der älteren Generation – auch jene die wir heute als kriegsverherrlichend und nationalistisch ansehen – widerspiegelt.
Diesen dunklen Unterströmungen folgt der Autor und spannt den Bogen von der Kinder- und Jugendliteratur der späten Aufklärung bis in unsere Zeit, wobei seine Darstellung über weite Strecken auch zu einem Abriss der deutschen Geschichte wird. Nicht nur Kinder- und Jugendliteratur im engeren Sinn werden behandelt, sondern auch Filme und Spiele, bis hin zu den Kriegsspielen am Computer, denen das abschließende Kapitel gewidmet ist.
Zahlreiche, teils farbige Abbildungen ergänzen den Text und machen das Thema anschaulich.