Der scharlachrote Buchstabe

Roman

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Ein Klassiker zum Thema Ehebruch und einer der größten Schuld-und-Sühne-Romane der Weltliteratur: Hawthorne gestaltet in seinem Werk ein Grundthema menschlichen Schicksals, den Konflikt zwischen Vernunft und Gefühl.
Im puritanischen Neuengland wird die stolze Hester Prynne in der Abwesenheit ihres Mannes schwanger und somit als Ehebrecherin entlarvt. Zum Zeichen ihrer Schande verurteilt man sie zum Tragen des scharlachroten Buchstabens. Äußerlich gebrandmarkt, bleibt sie innerlich ungebrochen und findet die Kraft, die Qual ihrer Strafe in Würde zu ertragen. Währenddessen zersetzt der scharlachrote Buchstabe jedoch das Leben der beiden anderen Hauptfiguren des Romans: Hesters Ehemann Roger Chillingworth fällt rettungslos seiner Rachsucht anheim, der Vater des Kindes – der junge, angesehene Priester Arthur Dimmesdale – zerbricht an seiner verheimlichten Schuld.
Wie auch in seinem späteren Werk «Das Haus mit den sieben Giebeln», besticht Nathaniel Hawthorne (1804–1864) schon in seinem ersten Roman durch komplexe Symbolik. Er erklärt den Glauben an das eigene Gefühl zur einzig verbindlichen Grundlage menschlichen Handelns und distanziert sich von den starren Moralvorstellungen seiner Zeit, indem er das Verhalten seiner Figuren weder bewertet noch verurteilt. Er ermöglicht vielmehr die Aussicht auf eine neue Wahrheit, die die Beziehung zwischen Mann und Frau auf die sichere Grundlage beiderseitigen Glücks stellt.