Der Schatten von Kafkas Puppe

Ein Feuilleton

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In einem Berliner Park tröstet 1923 der schwerkranke Franz Kafka ein kleines Mädchen, das seine Puppe verloren hat. Jeden Tag bringt er ihr einen Brief in den Park, in dem die Puppe erzählt, welche Abenteuer sie gerade erlebt und warum sie nicht zu dem Mädchen zurückkommen kann. Der Kafka- Forschung ist diese Geschichte längst bekannt. Sie hat sich allerdings nicht darum gekümmert, was aus der anrührenden Story wurde. Andere Schriftsteller haben sie aufgegriffen und daraus eine eigene Erzählung entwickelt. Das schönste Beispiel ist der Roman „Die sieben Briefe des Doktor Wambach“ von Klaus Nonnenmann aus dem Jahre 1959; noch 2008 veröffentlichte der Journalist Gerd Schneider den Jugend-Roman „Kafkas Puppe“, während Professor Harman aus den USA, Literaturwissenschaftler und Übersetzer von Kafka, die Suche nach dem Mädchen von einst längst aufgeben musste.