Der Schwindel

von

Maria will hier nicht mehr arbeiten. Hier, wo lächelnde Menschen durch mit Kunst behängte Büroflure hetzen, zu Meetings, zu Kundengesprächen, zur Toilette. Menschen, die am Arbeitsplatz Currywurst mit Pommes essen und dabei weiterarbeiten.
Ihre Reisen in den Senegal, nach Gambia und Togo öffnen ihr die Augen über Gier und Ängste der Menschen. Sie erlebt die Faszination ihr fremder Kulturen, steigt ein in das Leben, verändert ihre Wertigkeiten und erkennt, dass die Menschen überall Schauspieler auf der Bühne ihres Lebens sind. Projektarbeiten zum Schutz des Meeres, für eine bessere Bildung, im Kampf gegen den Müll und mit Mikrofinanzierungen gegen die Armut gemäß des Friedensnobelpreisträgers Prof. Muhammad Yunus und ihr Einsatz für eine gute Wasserversorgung bringen sie mit Korruption und Machtverhältnissen in Berührung. Fast wäre sie verschleppt worden.
All diese Erfahrungen gaben ihr die Kraft, mit Geduld und gewaltfrei die schrecklichen Unannehmlichkeiten am Ende ihres Berufslebens in einem großen Konzern zu meistern.
Sie lernt Vergebung, und dass Schwindel auch eine Tugend sein kann, sogar eine Lebensphilosophie aller sein muss.