„Der stärkste Mann des Katholizismus in Deutschland“

Pater Augustin Rösch und sein Kampf gegen den Nationalsozialismus

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„Es gibt viele Arten von Martyrium. Gott gab mir das unblutige“, so resümierte der Jesuitenpater Augustin Rösch kurz vor seinem Tod 1961. Der gebürtige Oberpfälzer wollte Missionar werden. Im Krieg mehrfach verwundet und ausgezeichnet, kam er seit 1935 als Provinzial der oberdeutschen Provinz und als Vorgesetzter von P. Rupert Mayer schnell mit den Nationalsozialisten in Konflikt. Im
„Ausschuss für Ordensangelegenheiten“ versuchte er, den deutschen Episkopat zur öffentlichen Verurteilung der Menschenrechtsverletzungen der Nationalsozialisten zu bewegen. Als Mitglied des „Kreisauer Kreises“ tauchte Rösch nach dem Stauffenberg-Attentat unter. Verraten und bereits zum Tode verurteilt, überlebte er nur knapp. Nach dem Krieg wirkte er als Landescaritasdirektor. Im Vatikan galt Rösch als „stärkster Mann des Katholizismus in Deutschland“. Zum 125. Geburtstag liegt nach langer Zeit wieder eine Biografie des Widerstandskämpfers vor.