Der Streik in den SBB-Werkstätten in Bellinzona

Arbeitskämpfe im 21. Jahrhundert

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Im März 2008 kündigte die Direktion der SBB ihren Plan an, der die Auflösung der Werkstätten (›Officine‹) von SBB-Cargo in Bellin-zona vorsah. Die Antwort der 430 Arbeiter war unerwartet klar: Sie begannen einen der längsten und härtesten Streiks der letzten Jahrzehnte. Dieser fand ein riesiges Echo und bezog die Gesellschaft der gesamten Region mit ein. Der Streik endete mit einem Erfolg, die Mehrzahl der Arbeitsplätze konnte bis heute erhalten werden.
Eine Gruppe von HistorikerInnen hat nach dem Streik mit den Arbeitern und weiteren Beteiligten über 70 Interviews geführt. Diese und weitere Dokumente sind die Grundlage für eine breite Reflexion über den ausserordentlichen Streik in den ›Officine‹. Die Gespräche mit den Arbeitern zeigen in einmaliger Weise, was die Bewegung bei den Einzelnen und im Kollektiv ausgelöst und verändert hat.
Eingebettet ist dieser Arbeitskampf in einen Überblick über die Streiks in der Schweiz mit Schwerpunkt ab den 1970er Jahren. Und in eine Geschichte der wirtschaftlichen und politischen Bedeutung der Eisenbahn und ihrer Werkstätten im Kanton Tessin.
Abgeschlossen wird das Buch mit der beigefügten DVD des Dokumentarfilms ›Giù le mani‹ (›Hände weg‹) von Danilo Catti über den Kampf in den SBB-Werkstätten (Italienisch mit deutschen Unter-
titeln).