Der tastende Strahl

Antwortende Verse auf Bilder um Einlass

von

Der Band vereinigt Gedichte, die aus einem langjährigen Umgang mit bildenden Künstlern – namhaften und noch zu entdeckenden – hervorgegangen sind. Sie antworten sehr unterschiedlich auf die Kunstwerke, die etwa zur Hälfte der ungegenständlichen Kunst angehören. Insofern Bilder und Skulpturen schon ihrerseits die Wirklichkeit ins Bildliche umsetzen, können durch die abermalige, nun sprachliche Verbildlichung Gedichte von potenzierter Bildlichkeit entstehen. Es ist der ganz eigene Typus der seit der Antike geschätzten Bildgedichte.

Zusätzlich zu ihrer rein poetischen Bestimmung kann die Sammlung als eine Hinführung zu recht unterschiedlichen Bereichen der modernen Kunst gelten. Eine einzigartige Höhe und Kultur der reinen Formsprache wird so dokumentiert. Zugleich stellt das Werk eine Art Exerzitium des Umgangs mit Bildern dar, das Möglichkeiten des künstlerischen Sehens an die Augen gibt.

Ein PRÄLUDIUM begründet den Buchtitel: Es be-schreibt die Vorgänge zwischen Betrachter und Kunstwerk als eine hin- und herüberwirkende Strahlung und weist nach, dass die angemessen-ste Antwort auf ein Bild in einem Gedicht besteht. Daran schließen sich zwölf Gruppen von je fünf Bildern an wie LICHTBLICKE – BEDROHUNGEN – GESTALTEN – RÄUME – FENSTER NACH INNEN.

Eine STAFETTE, ein sich weiterspiegelndes Gespräch in Bildern und Gedichten – hier wohl zum ersten Mal zustande gekommen – beschließt den Band. Das schafft einen Zyklus von ganz eigener Bauart und kann die Lektüre zu einem Meditationsweg durch weiterführende Stationen machen. Ein Anhang gibt die nötigsten Auskünfte zu Größe und Technik der Kunstwerke wie zu den Künstlern.