Der tragische Kanzler

Hermann Müller und die SPD in der Weimarer Republik

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Ein kämpferisches Leben für die Demokratie

Am 30. Januar 1933 kam das Ende der ersten parlamentarischen Demokratie in Deutschland, als Hitler zum Reichskanzler ernannt wurde. Doch der Niedergang begann schon früher; am 27. März 1930 zerbrach die Große Koalition von SPD, DVP, DDP und Zentrum. Der letzte demokratisch gewählte Reichskanzler Hermann Müller (1876-1931) trat zurück. Der SPD-Politiker spielte in der Weimarer Republik eine zentrale Rolle, als Reichstagsabgeordneter, Fraktionsführer, Parteivorsitzender, Außenminister und Kanzler. Doch am Ende scheiterte er nicht nur an den Problemen durch die Weltwirtschaftskrise und dem Gegensatz zum Koalitionspartner DVP, sondern auch an Teilen der eigenen Partei, die nicht zu Kompromissen bereit waren. Hermann Müller ist heute zu Unrecht vergessen, sein Werdegang spiegelt jedoch beispielhaft die krisengeschüttelte Entwicklung der ersten deutschen Demokratie.