Der Traum von Wörlitz

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Dr. Georg Michelsohn war ein begeisterter Freund der Wörlitzer Anlagen. Er muss viele Tage dort verlebt haben, auch Abende, Nächte und frühe Morgen. Wahrscheinlich hatte er auch ein eigenes Boot zur Verfügung. Er war als freundlich-geselliger Mensch bekannt, und manche seiner Gedichte erzählen deutlich von erotischen Stunden in dieser romantischen Umgebung. Aber der Wörlitzer Park inspirierte ihn noch mehr im Zauber vielfältigster Geschichte und uraltem Mythos, an den Bauten, Denkmalen, Bäumen und Blüten des Parks ablesbar und phantasiereich deutbar, oft in ganz individueller Sicht und Erinnerung. Dabei zeigt sich seine ausgezeichnete Kenntnis von Sagenwelt und früher Geschichte, nicht nur seines eigenen Volkes, auch seine Bewunderung für die Leistungen der Antike.
Die hier wiedergegebenen 50 Gedichte unter dem Titel „Der Traum von Wörlitz” sind wohl die umfangreichste zusammengehörige Sammlung von Gedichten über Wörlitz. Manche dieser Gedichte mögen in ihrer Stimmungsmalerei als zeitgebunden und überholt erscheinen. Noch mehr von ihnen werden sich Lesern durch Verwendung nicht mehr üblicher Begriffe oder durch Bezüge zu nicht mehr bekannten Bildungsinhalten nur mit Schwierigkeiten erschließen. Dennoch können sie Freunden des Wörlitzer Parks und auch erstmaligen Besuchern vielerlei Anregungen geben zu besserem Verständnis und zu eigenem Nachdenken über diese historische Kulturlandschaft.