Der universelle Geist der Bergpredigt

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Die Bergpredigt ist das eigentliche Herzstück der Botschaft Jesu Christi. Sie ist durchglüht von der Weisheit der Gottheit und vibrierend im Atem Gottes. Als Ausdruck der erleuchteten Gottheit ist sie eine unvergängliche, ewige Botschaft. Wir können die Bergpredigt nicht wirklich verstehen und noch weniger in ihrem Geiste leben, wenn wir nicht an sie herantreten mit dem Licht der göttlichen Erfahrung, die sie eingibt, und mit dem Weitblick, der den inneren Gehalt ihrer Verkündigung gesehen hat, wie auch mit dem Leben, welches das Geschaute lebt, d.h. in die Tat umsetzt! Wir dürfen die Bergpredigt nicht wörtlich nehmen, sondern müssen sie im Geist und in der Wahrheit verstehen. Mit dem empfindsamen Herzen eines großen Heiligen müssen wir die Wahrheit in ihr spüren. Wir müssen ihre Dimensionen, ihre Schönheit und ihre Bedeutung erfassen und sie mit dem Willen und der Energie eines braven, tapferen Soldaten im täglichen Leben zu beredtem Ausdruck bringen. Die Bergpredigt stellt die Tugenden des Gottmenschen dar, und nur als wahre Jünger eines solchen können wir sie wahrhaft verstehen und aufrichtig leben.
Jesu Worte strömen aus dem lebendigen Licht seiner inneren Erfahrung der Vollkommenheit Gottes hervor. Er sieht uns, wie Gott uns vom Standpunkt Seiner eigenen unendlichen Reinheit und Sanftmut und von Seinem Licht und Seiner Liebe aus sieht. In der Bergpredigt legt Christus uns nahe, die edlen Eigenschaften zu entwickeln, die das wahre Wesen Gottes bilden.
Wenn es keine Bibel, sondern nur die Bergpredigt gäbe, sagt Swami Omkarananda, wäre die Menschheit doch mit dem Licht der Verwirklichung eines wahren geistigen Lebens versehen und besäße die Möglichkeit, ins Himmelreich des unendlichen göttlichen Bewusstseins einzugehen. Voraussetzung ist jedoch, dass wir in den Sinn ihrer Worte eindringen, dass wir ihre Bedeutung erfassen und ihnen in unserem Handeln Ausdruck verleihen. Es ist erstaunlich, wie Swami Omkarananda uns auf diesem Weg zu führen vermag.