Der Weg des Spielmanns

Roman

von

Für den jungen Lorenz von Rabenhorst scheint die Zukunft festzuliegen – für einen Grafensohn gibt es schließlich nur einen Weg – er muss Ritter werden und Heldentaten vollbringen! Pech nur, dass Lorenz ganz andere Wünsche hat. Ihn zieht es zur Musik. Als Spielmann und Minnesänger möchte er durch die Lande fahren und nicht mit dem Schwert siegen, sondern mit wohlklingenden Reimen und den süßen Klängen seiner Drehleier. So bricht er mit seiner adligen Familie und wagt das Unvorstellbare. Mit der ebenholzschwarzen Kamaria macht er sich auf nach Coellen am Rhein, um bei einem bekannten Spielmann in die Lehre zu gehen. Kamaria stammt aus Mauretanien, sie wurde von Sklavenhändlern nach Europa verschleppt. Jetzt hat sie zwar ihre Freiheit wiedererlangt, ist aber weit von ihrer Heimat und weiß nicht, wie sie jemals dorthin gelangen soll. Erst einmal zieht sie mit ihrem neuen Freund Lorenz los – und der hilft ihr, als sie wegen ihrer Hautfarbe als Hexe angeklagt und in die Kerker der Inquisition gesteckt wird.

Dann hilft sie ihm, als der Meister in Coellen sich durchaus nicht als gütiger Lehrmeister entpuppt, sondern von seinem neuen Schüler einen gefährlichen Lorenz Dienst verlangt. soll für ihn ein Einhorn fangen, doch das Einhorn bietet ihm einen hohen Lohn, wenn er ihm seine Freiheit lässt. Der Lohn führt gleich ins nächste Abenteuer …

Mit beeindruckendem Sachwissen lässt Ulrich Joosten das Mittelalter auf ganz neue Weise lebendig werden, idyllisch wie auf den Bildern der Manessischen Liederhandschrift und dramatisch wie im Nibelungenlied. Dass die Wege seines Helden sich mit denen des längst verstorbenen Recken Siegfried kreuzen, ist nur eines der vielen Abenteuer, die der junge Spielmann zu bestehen hat, ehe er endlich seine Drehleier zur Hand nehmen und seine getreue Kamaria umarmen kann.