Der Wolf und die sieben jungen Geisslein

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Die Brüder Grimm erzählen das Märchen als Exempel betrogener
Kindernaivität. Ilse Aichinger erteilt den Protagonisten
das Wort. Es sprechen: der Wolf und jedes einzelne
Geißlein, die Mutter, der Müller, der Krämer. Nicht zu vergessen
der Brunnen und die Wackersteine. Am Ende ist der
Wolf nicht weiß gewaschen, aber die Mutter „schwarz vom
Suchen“.
Ilse Aichingers Neuerzählung unterwandert die Vorlage mit
sachter Anarchie. Sie stellt das Grimmsche Märchen in ein
fremdes Licht und gibt Einblick ins eigene dichterische
Laboratorium.