Der Zuhörer

von

Wer ist Súla? Ihr richtiger Name ist Ursula. Aber diesen Namen hat die geheimnisvolle, auf einem Einsiedlerhof lebende Frau nicht mehr benutzt, seit sie im Jahr 1949 nach Island kam. Damals, nach dem zweiten Weltkrieg, ließen sich ungefähr 400 junge deutsche Arbeiterinnen und Arbeiter anwerben, als Landhelfer auf diese abgelegene Insel im Nordatlantik zu ziehen. Das ist der reale, nur wenig bekannte Hintergrund dieses Romans. Etliche Frauen blieben für immer, wie Súla. 50 Jahre später wird sie von der jungen Isländerin Helga besucht, die eine Bachelorarbeit über diese deutschen Landfrauen schreibt. Sie interviewt Súla auf ihrem abgelegenen Bauernhof am äußersten nördlichen Ende Islands. Doch je mehr Fragen Helga ihrer Gesprächspartnerin stellt, desto weniger Antworten gibt es. Denn auch Helga ist nicht die, die sie vorgibt zu sein. Ihr eigenes Geheimnis offenbart sie nur einem: Dem Zuhörer.