Deshalb die Vögel

Instabile Texe

von ,

‚Aus blassen Fasern Wirklichkeit‘ war Nancy Hüngers lyrisches Debüt aus dem Jahr 2006 gewoben Mit ‚Deshalb die Vögel‘ legt sie nun ihren lang erwarteten zweiten Band vor: Eine Dichterin – im emphatischen Sinn – fällt aus der Welt, lässt das Auge ausschweifen, schwärmen, sich von der Fremdheit die Sprache verschlagen, erkundet Heime, Heimlichkeiten und Geheimnisse. In Gedichten und Prosaskizzen nimmt sie ihre Leser mit auf eine Reise in einen eisigen ukrainischen Frühling, erkundet das Zwielicht einer Nacht in Jerusalem, begibt sich auf ‚Heimsuchung‘. Die aufs Äußerste verdichteten Texte protokollieren Wahrnehmungsschocks, ausgelöst durch die Begegnung mit Sehnsuchtsorten – seien sie weit weg oder gleich um die Ecke.