Deutsche Geschichte im Osten Europas: Böhmen und Mähren

Böhmen und Mähren standen immer zugleich im Zentrum und am Rand der deutschen Geschichte. Selbst im 14. Jahrhundert, als Prag unter Kaiser Karl IV. politisch und kulturell zu höchster Blüte kam, zählten sie nicht eigentlich zum Kern des Heiligen Römischen Reiches. Dabei hatten sich deutschsprachige Geistliche, Kaufleute, Handwerker und Bauern schon seit langem in Böhmen und Mähren niedergelassen und lebten dort zusammen mit Tschechen, Slowaken und Juden. Diese Verbindung hat den Reichtum und Glanz böhmischer Kultur ausgemacht. Was heute bleibt, ist die geschichtliche Erinnerung an das, was in den Wirren des 20. Jahrhunderts verspielt wurde.