Deutschland und die Welt

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Seit 2015 kommen die meisten Flüchtlinge auf der Welt aus Syrien. Der Krieg, der 2011 begann, hat Hunderttausende getötet und Millionen zu Flüchtlingen gemacht. Die Hälfte der Bevölkerung ist entwurzelt, musste das eigene Zuhause verlassen. Millionen sind im Ausland.

Diese Broschüre beschreibt das politische System, das zu diesem Krieg führte. Syrien ist in den heutigen Grenzen erst durch den Kolonialismus nach dem Ersten Weltkrieg entstanden, die Grenzen wurden von Frankreich und Großbritannien festgelegt. Die Bevölkerung wurde nicht gefragt.

1970 etablierte sich Assad als Diktator: Erst regierte der Vater, durch einen Putsch an die Macht gekommen, seit dem Jahr 2000 regiert der Sohn Baschar al-Assad. Er bekämpfte Palästinenser und unterstützte Palästinenser, bekämpfte die USA und unterstützte die USA, bekämpfte Islamisten und unterstützte Islamisten – nur der eigene Machterhalt war das Ziel, und zwar verbunden mit einer unverschämten Bereicherung der Familie, der gesamten Sippe, der Getreuen des diktatorischen Systems. Die Proteste richteten sich ebenso gegen die Korruption und den ständigen Raub wie gegen die Diktatur und die Unterdrückung.

Die Antwort der Diktatur auf Kritik, auf Protest und auf Widerstand sah immer gleich auch: Nackte Gewalt. In den Gefängnissen des Landes wurden und werden Zehntausende von vermuteten oder tatsächlichen Oppositionellen und Regierungsgegnern festgehalten. Zehntausende werden gefoltert, Zehntausende werden ermordet. Auf Demonstrationen wird geschossen, und auf Rebellion wird mit Bombardierungen reagiert.

Diese Broschüre beschreibt hundert Jahre Syrien, 45 Jahre Assad-Herrschaft und die Situation, die in fünf Jahren Krieg entstanden ist: Hier das Regierungsgebiet, dort der »Islamische Staat« im Norden „Rojava“, dazwischen Gebiete der „Freien Syrischen Armee“ und vieler islamistischer Gruppen und Organisation. Und dazwischen ausländische Truppen aus Russland, dem Iran, den USA, Großbritannien, der Türkei und einigen anderen Ländern.