Dichtung als Weg zur Einweihung

Essays

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Essays. Inhalt: Dichtung als Weg zur Einweihung – Rückschau – Von der Mathematik zu den Schönen Wissenschaften – Portraitsskizze eines großen Physikers (Werner Heisenberg) – Über die Existenzphilosophie von Gabriel Marcel – Hinblick auf die geistig-seelischen Wesensglieder des Menschen – Therapeutische Betrachtung der Naturreiche – Knochen und Blut, sinnlich-sittlich untersucht – Sittlichgestaltung des Atems – Der Wärme-, Licht- und Luftmensch – Auf der Suche nach Geist – Welt und Mensch – Der Mensch als Mitschöpfer – Leibbefreite Seelenwirksamkeit – Vom äußeren und inneren Sehen – Gottnatur und Menschenschicksal – Übende Selbsterkenntnis – Geistgemäßer Schlaf – Verantwortungsvolles Denken – Wozu? – Der besondere Fall – Der Sturz zur Tiefe – Der Dichter und die Toten – Geistgenesung – Jünger werden – Dichterlektion – Über die Erneuerung der Mysterien.
Der Titelessay „geht aus von einem Ausspruch Rudolf Steiners, wie ja das ganze Buch geschrieben wurde zu dessen 100.Geburtstag.“ Dieser hatte „zum jungen Dichter einstmals gesagt: ‚Dichten, das kann ein Weg zur Einweihung sein‘. So ist Dichtung bei Albert Steffen zur Einweihung geworden und hat ihm erlaubt, zu sagen, daß Dichtung künftighin Initiation sein wird, wenn sie nicht verwässerter Journalismus oder Wortkünstelei bleiben will. Dazu wird sich aber die übliche Wahrnehmung zu einer künstlerischen Gestaltung durch Übung von Seelenfähigkeiten durch Denken, Fühlen und Wollen bis in den Rhythmus, in die Wortwahl und den Handlungsaufbau hinein auswachsen müssen. Die Blüte muß über Namen und Farbe hinaus zur Empfindung werden. Die Liebe zu den Dingen, das Mitleid und die Mitfreude werden den Dichter über das leibverhaftete Ego hinausheben. Der Dichter wird zugleich Geistesforscher und Künstler sein müssen. Im Grunde wird nur Initiation zur wahren Dichtung, d.h. zum äußeren und inneren Sehen, führen, wie dies etwa zu Homers Zeiten war, in unserer Zeit aber auf dem Erkenntniswege im stetigen Kontakt mit den Zeitereignissen sein kann. Denn der Dichter wird ‚Zeitgenosse mit dem Ewigkeitssinne‘ sein müssen.“ (nach Camille Schneider im „Goetheanum“, 40.Jg., Nr.15, S.117f. vom 9.April 1961)