Die Ahnentafeln der Turnierteilnehmer bei der Jülicher Hochzeit 1585

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Wer waren sie, die Teilnehmer an den Turnieren, die anlässlich der Hochzeit des letzten Herzogs Johann Wilhelm von Jülich-Kleve-Berg mit Jacoba von Baden im Jahre 1585 in Düsseldorf stattfanden? Mit ihren Ahnentafeln, von denen nur noch acht Tafeln erhalten sind, eine Vielzahl aber in historischen Abbildungen zu finden ist, mussten sie ihre adelige Herkunft nachweisen.

Die Erkenntnis, dass der Anordnung der Wappen auf den Ahnentafeln eine Systematik zugrunde liegen dürfte, war der Startpunkt für eine Detektivgeschichte der besonderen Art. Zunächst wollten die Autoren nur beweisen, dass ein bestimmtes heraldisches Schema in sämtlichen Ahnentafeln der Turnierteilnehmer vorliegt.
Mit zunehmender Forschungsarbeit ergab die Vielfalt des vorgefundenen Materials ein historisches, genealogisches, politisches, geographisches und kulturelles Bild des aus¬gehenden 16. Jahrhunderts in einem Gebiet, das weit über das heutige Nordrhein-Westfalen hinausgeht.

So gelang den Autoren, neben der Darstellung der familiären, genealogischen Verhältnisse gleichzeitig aufzuzeigen, dass viele Ortsnamen, Familiennamen, Bauwerke und politische Besonderheiten unseres Landes sich auf damalige Gegebenheiten zurückführen lassen.

Wer weiß schon, wenn er heute über die A 42 an der Ausfahrt Dortmund-Bodelschwingh vorbeifährt, dass es sich bei den Bodelschwinghs um eine alte Adelsfamilie handelt, deren Vertreter bei der Jülicher Hochzeit zugegen waren? Ortsbezeichnungen wie Leverkusen-Nesselrath, Wuppertal-Schöller, Dortmund-Wischlingen, Düsseldorf-Müdlinghoven, – Eller, -Winkelhausen, Erftstadt-Gymnich, Düren-Binsfeld, um nur einige zu nennen, rühren von Familien und deren Besitztümern her, die das Leben unserer Vorfahren maßgeblich bestimmt haben.

Das Buch ist gleichermaßen interessant für Genealogen, Heraldiker und Historiker.