Die Antwort an Schwester Philothea

Autobiographischer Essay

von ,

Sor Juana Inés de la Cruz (1649-1695), auch »die zehnte Muse von Mexiko« genannt, trat mit achtzehn Jahren einem Klosterorden bei, um ihre Unabhängigkeit zu bewahren und sich wissenschaftlichen Studien widmen zu können.

1690 erhielt sie unter dem Pseudonym »Sor Filotea de la Cruz« den Brief eines mexikanischen Bischofs, in dem dieser die Nonne ermahnt, ihren Verstand zu bändigen und sich auf das Studium der Heiligen Bücher zu beschränken. In ihrer Antwort verteidigt Sor Juana Inés de la Cruz eindrucksvoll und geschickt ihr Recht als Frau und Nonne, sich mit weltlicher Literatur und Wissenschaft zu befassen.

»Die Antwort an Schwester Philothea« ist ein literarisches Werk von hohem Rang und ein außerordentliches Dokument, das, dreihundert Jahre nach seinem Erscheinen, dem deutschsprachigen Publikum nun erstmals in Buchform vorliegt.

In seinem Essay interpretiert der Literaturwissenschaftler Angelo Morino Leben und Werk der Sor Juana als dramatisches Wechselspiel von barocker Gläubigkeit, weltzugewandtem Wissensdrang und dem Aufbegehren einer Frau im siebzehnten Jahrhundert.