Die Bestattung eines Herings – Leben und Schreiben in drei deutschen Staaten

Zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit

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Zwischen „blühenden Landschaften“ und den „Mühen der Ebene“ – so blickt Volker Keßling auf sein 80-jähriges Leben in drei deutschen Gesellschaften zurück und geht mit allen hart ins Gericht. Besonders der Umgang mit den Schwächsten der Gesellschaft ist ihm hier Maßstab.

Aufgewachsen in den Nachkriegsjahren mit Trümmerspielplätzen und Hunger, wird er frühzeitig Teil des neuen sozialistischen Deutschlands, lernt Pionierorganisation und FDJ kennen und engagiert sich dann beruflich für die Schwächsten der Schwächsten, allein-gelassene Kinder und Kinder mit Behinderungen … Für „seine Kinder“ ist er da, im Handeln und Tun, und im Denken … „Sehen wir uns das großartige Erbe unserer führenden Köpfe in Kunst und Wissenschaft an (Kant, Hegel, Lessing, Schiller, Goethe, Heine u. a.) und zugleich den Gang, fragwürdigen, bösartigen Gang unserer Geschichte, kommen dann doch Zweifel am Humanismus. Er mag leben als philosophische Kategorie, als Fundus für Predigten und Sonntagsreden. Diese segeln gelegentlich über das Parteienland in bunter Vielstimmigkeit. In Büchern wird er ein papierenes Leben fristen. Aber nicht nur in Deutschland ist die Macht ohne Geist und der Geist ohne Macht.“