Die Bibliothek von Babel

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Düster, beklemmend, bizarr – so lesen sich die Phantastischen Erzählungen von Leopoldo Lugones, die gleichzeitig einen ironisch-subtilen Unterton haben: Ein Regen von glühendem Kupfer vernichtet alles Leben in der Stadt und dann auch den Ich-Erzähler als letzten Überlebenden. Die Pferde von Abdera werden von ihren Haltern so verwöhnt, dass sie eines Tages den Aufstand proben und die Menschen aus der Stadt vertreiben wollen. Der Affe Yzur soll sprechen lernen, doch erst kurz vor seinem Tod kommen – zum Ärgernis seines langjährigen Lehrers – die ersten Worte über seine Lippen.
Nach der Lektüre fragt man sich, warum Lugones hierzulande eher unbekannt ist, während er in seiner Heimat Argentinien völlig zu Recht als Nationaldichter gilt.