Die Blechviper

25 Alltagsgeschichten

von

Die Protagonisten und ihre Wünsche, Sehnsüchte, Ängste und Schicksale könnten nicht unterschiedlicher sein – ein Versicherungsvertreter, der durch eine nie enden wollende Blechschlange sein Leben verliert; eine Klofrau, die auf das Lottoglück pfeift; ein Dauer-Erbe als lustvoller Verschwender; ein Bestatter als „fröhlicher Totenvogel“; ein Mörder, der einem Priester seine Tat gesteht; eine gescheiterte Provinzpolitikerin; ein Straßenbahnkontrolleur als „Schwarzfahrer-Schreck“ und der Insasse einer Irrenanstalt, der die Leute „da draußen“ bedauert. Es kämpft auch ein spießiger Hobbygärtner gegen einen raffinierten Wurm; eine Nachbarin verdreht einem Hausbewohner ungewollt den Kopf und ein Postbeamter schreibt einsamen Leuten rührselige Briefe. Was für eine Welt! In der ein Eisenhändler als Corona-Leugner lebt und vom Saulus zum Paulus wird oder ein Beamter vor der Pandemie in den Tod flüchtet. Oder was passiert mit einem Schriftsteller, dem das erste Wort für einen Roman nicht einfallen will? Was hält man von Vernissagen-Gästen, die sich vom Buffet ernähren? Auf diese und weitere Fragen versucht der Klagenfurter Autor Harald Raffer Antworten zu finden. Dabei seziert er die Gedanken seiner Protagonisten und beschreibt die Beweggründe für deren sonderbare Handlungen. Wie die des Obdachlosen, der sich vom Rand in die Mitte der Gesellschaft zurückkämpfen will, oder die der Bauersfrau, die sich dem trügerischen Glanz des Casinos nicht entziehen kann und nicht nur Hab und Gut an rot-schwarze Zahlen verliert. Und was ist mit jenem Racheengel, den es nach Jahren in ein Bergbauerndorf zieht, wo er zum unheimlichen Brandstifter wird?