Die Brüder Karamasow

Band 1

von

Der Roman hat einen ähnlichen Aufbau wie eine Kriminalgeschichte: Konfliktsituation in einer Familie, Mord, Recherchen und Verhaftung des Verdächtigen, Gerichtsverhandlung mit Zeugenaussagen, Plädoyers und Urteil. Der Leser verfolgt diese Abläufe, erfährt gegen Ende, wer der Täter ist, und erlebt die Entwicklung eines Justizirrtums mit. Die Bedeutung des Romans besteht allerdings in der Verbindung dieser Spannungselemente mit einer Darstellung der gesellschaftlichen Struktur und der politischphilosophischen Diskussionen im damaligen Russland. Ein Abbild dieser Situation ist die Familie Karamasow mit Kindern aus verschiedenen legalen und illegalen Beziehungen, der Dienerschaft und den Liebesbeziehungen zu sozial unterschiedlich bewerteten Frauen. Der Roman endet für die Beteiligten mit einer Katastrophe: Sie sind entweder körperlich oder seelisch krank oder müssen in die Verbannung bzw. aus Russland fliehen. Dostojewskis Hoffnungsträger für eine neue moralische Gesellschaft ist der am Schluß von den Jugendlichen umjubelte Alexej. Sigmund Freud bezeichnete Die Brüder Karamasow als einen der gewaltigsten Romane der Weltliteratur und der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki wertete den Roman als den besten Roman der Welt. [Wikipedia]