Die drei Tage der Schöpferischen Zerstörung

von

»Und das hier war alles Wüste, als du klein warst?«, fragte Ferec und zupfte Pieter am Gewand. Der Junge würde bald das zehnte Lebensjahr vollenden.
»Ja«, antwortete Pieter. Er hatte sogleich die Bilder aus seiner Jugend im Kopf. Felsen. Schlamm. Ödland. Wracks, einst mächtige Militärvehikel. Verbogene Kanonenrohre. Die salzige Luft beschleunigte die Oxidation, rostrote Pocken überzogen das durchlöcherte Metall. Auch mal ein Leichnam, ein erschossener, zerbombter, zertretener, zerstückelter und vergessener Soldat.

Lange liegt er zurück, der Letzte Krieg. Der Krieg, der den Planeten beinahe vertilgt hätte. Der das Leben an den Rand der Vernichtung gedrängt hatte. Die Überlebenden haben sich zur Gemeinschaft zusammengeschlossen, und gemeinsam räumen die Gemeinschaftler auf. Versuchen, das Leben wieder dort erblühen zu lassen, wo der Krieg es genommen hat, wo er nichts als tristes Ödland hinterlassen hat. Die Arbeit ist mühsam, jedes Pflänzlein muss dem vergifteten Untergrund abgerungen werden. Doch sie trägt Früchte. Zerbrechliche Früchte. Denn die Gemeinschaftler ahnen nicht, welches Unheil im Begriff ist über sie zu kommen …