Die Eingeborenen von Maria Blut

Roman

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„Die vielen Erzählstimmen des Romans erinnern an die Polyfonie in Heinrich Manns «Die kleine Stadt»; sein scharfer Blick auf den ethischen Zerfall nimmt Ödön von Horváths «Jugend ohne Gott» vorweg. Dabei spielt der Roman 1932 in einem fiktiven oberösterreichischen Städtchen, als die Nazis scheinbar noch ein Häuflein von Randalierern waren, deren Terror gegen Juden als «Lausbubenstreiche» abgetan wurde.“

– Franz Haas am 8. Dezember 2015 in der ‚Neuen Zürcher Zeitung‘

„Es ist eine bitterböse und sehr wahre Melange, die die Wiener Schriftstellerin und Journalistin Maria Lazar (1895–1948) in dem 1935 im dänischen Exil verfassten Roman in der fiktiven österreichischen Kleinstadt Maria Blut anrührt: Klerikalfaschismus und Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Wundergläubigkeit, Bigotterie und verlogene Sexualmoral. Es ist jene rechtsradikale Mischung, in deren Klima die Nazis auf blanke Willfährigkeit stießen. Maria Lazars bestechende, mit schnellem Dialogpuls erzählte Mentalitätsanalyse eines kleinstädtischen Milieus kurz vor der ‚Machtergreifung‘, in dem alles gefährlich Verstockte nahezu ungehindert anwächst, bis es 1938 endlich ‚heim ins Reich‘ ging, erschien erstmals 1958 in der DDR unter dem dänischen Pseudonym Esther Grenen, unter dem Lazar seit Mitte der Zwanzigerjahre erfolgreich publizierte. Nun kommt der Roman erstmals in Österreich heraus, auf eine ähnliche Stimmungs-Melange treffend.“ – Harald Eggebrecht in der ‚Süddeutschen Zeitung‘.

Nach der erfolgreichen Neuausgabe des Debütromans „Die Vergiftung“ der lange vergessenen österreichischen Autorin ist der Das vergessene Buch Verlag stolz, nun auch das Hauptwerk dieser facettenreichen Schriftstellerin und Publizistin einem größeren Lesepublikum endlich wieder zugänglich machen zu können. Als Herausgeber firmiert erneut der bekannte Wiener Germanist Johann Sonnleitner. Er hat ein umfassendes Nachwort beigesteuert.