Die Evangelischen Zillertaler in Schlesien

Neuausgabe der 4. Auflage, Berlin 1838

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Kaiser Ferdinand I. befahl 1837 – mitten im „Biedermeier“– für alle am Augsburger Bekenntnis festhaltenden Zillertalerdie Emigration. 427 Zillertaler mussten in vier Auswanderungstrecksihre Heimat verlassen. Die meisten wandtensich ins damals preußische Niederschlesien. König FriedrichWilhelm III. ließ ihnen Zillertaler Höfe nach einem vorab erstelltenMusterhaus erbauen. So entstanden die OrtschaftenNieder-, Mittel- und Hochzillerthal am Fuße des Riesengebirgesim Hirschberger Tal. Die Zillertaler Protestanten wurdenam 12. November 1837 in Schmiedeberg in die evangelischeLandeskirche aufgenommen. Ab 1856 wanderten54 nach Chile aus, wo heutenoch 600 ihrer Nachkommenleben. 1945 wurden die letzten Nachkommen der ZillertalerProtestanten aus Schlesien vertrieben.