Die Evolution von Gedächtnis und Erinnerung

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Durch eine eingehende Untersuchung der Evolution von Gedächtnis und Erinnerung kann verständlich werden, was Rudolf Steiner mit dem ‚Lesen in der Akasha-Chronik‘, einer Art Menschheitsgedächtnis, gemeint hat.

Rudolf Steiners geisteswissenschaftliche Forschung besteht zum großen Teil aus Angaben über historische Zusammenhänge, die wir durch äußere Dokumente nur selten oder gar nicht überprüfen können, etwa wenn er von der alten Atlantis spricht. Seine Sicht der Evolution des Menschen bekundet sich letztlich in solchen, durch äußere Nachforschungen nicht zu überprüfenden Aussagen, die sich auf die sogenannte ‚Akasha-Chronik‘ beziehen. Gewöhnlich wird deshalb die Anthroposophie als unwissenschaftlich, als reine ‚Esoterik‘ bezeichnet. Mit dieser Monografie wird der Versuch unternommen, eine Antwort auf die Frage zu geben: Was heißt ‚Lesen in der Akasha-Chronik‘? Von ihrer Beantwortung wird es unter anderem abhängen, ob die Anthroposophie als Geisteswissenschaft ernst genommen oder als eine synkretistische Form der Esoterik abgetan werden kann.
Ein wesentlicher Gesichtspunkt ist dabei die Evolution von Gedächtnis und Erinnerung, die hiermit erstmalig menschenkundlich eingeordnet und verständlich gemacht wird.

‚Man handelt nur im Sinne der Naturwissenschaft, wenn man den
geistigen Werdegang des Menschen ebenso unbefangen betrachtet,
wie der Naturforscher die sinnliche Welt beobachtet. Man wird dann
allerdings auf dem Gebiete des Geisteslebens zu einer Betrachtungsart
geführt, die sich von der bloß naturwissenschaftlichen ebenso
unterscheidet wie die geologische von der bloß physikalischen, die
Untersuchung der Lebensentwicklung von der Erforschung der
bloßen chemischen Gesetze.‘ (Rudolf Steiner)

Aus dem Inhalt
1. ‚Gedächtnisgeschichte‘ und die heutige Esoterikforschung
2. Die Bedeutung des Reinkarnationsgedankens für die Geschichtserkenntnis
3. Esoterische Tradition und das Lesen in der Akasha-Chronik
4. Die Evolution von Gedächtnis und Erinnerung in der Phylo- und Ontogenese
5. Das Evolutionsgedächtnis und die alten Mythen – Platon und die Esoterik
6. Die Erweiterung des Gedächtnisses und die sogenannten ‚Karmaübungen‘.
Das Lesen in der Akasha-Chronik erkenntnismethodisch beleuchtet
7. Die Erweiterung des Gedächtnisses als Wirkung des Christusimpulses
8. Die Gefahr der Chaotisierung der Erinnerungsfähigkeit