Die Frau des Schriftstellers

Roman

von

Der Ich-Erzähler steht unter Schock: Mitten in der Nacht hockt er unter der Dusche seiner Münchner Wohnung, das heiße Wasser droht, ihm die Haut zu verbrennen. Am Abend war er zufällig dem einflussreichen Literaturagenten La TrémoÏlle begegnet, den er nie wieder hatte treffen wollen, und sofort war die schlimmste Geschichte seines Lebens wieder hochgekocht. Vor einiger Zeit hatte der Agent versucht, ihn, den Schriftsteller, im Auftrag des renommierten Guggeis Verlags abzuwerben und ihm ein glänzendes Angebot gemacht, das jedoch an eine Bedingung geknüpft war: Er sollte das neue Manuskript eines anderen Autors, Tonio Pototsching, selbst fertigschreiben. Als der Erzähler diesen ungewöhnlichen Auftrag schon ablehnen will, trifft er auf Laura, die Noch- oder Exfreundin Pototschings, und verliebt sich in sie. Und er nimmt den dubiosen Auftrag an. Er ahnt nicht, dass er damit in eine bösartige Intrige hineingezogen wird. Eine Intrige, die ihn fast das Leben kostet, zumindest sein literarisches Leben: Denn Pototsching unternimmt nichts weniger, als ihm seine eigene Biographie zu rauben. Im Glauben, Herr seiner Biographie zu sein, muss er tatenlos zusehen, wie Pototsching Besitz von seinem Leben ergreift, sich seine Kindheit aneignet und mit seiner Hilfe ein enthüllendes Buch verfasst.