Die Geburt der Tragödie (Anaconda HC)

oder Griechentum und Pessimismus

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Sie sei seine erste »Umwertung aller Werte« gewesen, sagte Friedrich Nietzsche später über seine umstrittene Abhandlung »Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik«, die 1872 erstmals erschienen war und die er vier Jahre darauf um einen scharfzüngigen »Versuch einer Selbstkritik« ergänzte. Im Mittelpunkt der fulminanten ästhetisch-philosophischen Betrachtungen zur griechischen Antike steht das Gegensatzpaar des »Apollinischen« und »Dionysischen«, des maßhaltend schönen Scheins und der rauschhaften Entgrenzung. Nach Nietzsche kann erst in der Verbindung der beiden Pole wahre Kunst entstehen – ein Gedanke, der das moderne Kunstverständnis bis heute prägt.