Die Heilstätte

Reportage zum 60. Jahrestag der "Rest-DDR"

von

Die „Pfingsttreffen“ ehemaliger Kollegen aus Ost und West geben mit intensiven Diskussionen und Rückblenden einen Einblick in die unterschiedliche Entwicklung der Protagonisten, der Zuversicht des Würzburgers, der dem Zwangssystem der DDR entkommen konnte, und der Frustration seiner in der DDR verbliebenen Rheinsberger Kollegin, des Prototyps der so genannten verlorenen Generation. Ein Augenmerk gilt dem unterschiedlichen Umfeld der Hauptpersonen, so auch den Problemen, die sich aus dem Zusammenleben zweier Männer ergeben. Die Enttäuschung der Rheinsberger über die Entwicklung nach dem Zusammenbruch der DDR, die zum großen Teil ihrem Zögern, ihrer Unentschlossenheit zuzuschreiben ist, hat die Flucht in alte Ideale und eine notorische Erkenntnisverweigerung mit Verklärung und Beschönigung der wahren Verhältnisse in der DDR zur Folge. Die streitbare Auseinandersetzung darüber steht im Mittelpunkt der Reportage. Sie führt schließlich zu der Idee, die Ostalgiker zur „Kur“ in eine fiktive „Rest-DDR“ einzuweisen.