Die Holinka, unsere Hausmeisterin

von

In heiterer Weise schildert der Hauptschullehrer Leopold Kral (1897-1962) das nicht immer unbeschwerte Alltagsleben der Wiener während der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Die 1947 bis 1958 verfassten Manuskripte hat der Autor mehreren Verlagen angeboten, leider vergeblich. Ausgangspunkt sind seine eigenen Erinnerungen. So waren zum Beispiel die Hausbesorgerin und der Kaufmann seines Wohnhauses in der Hugogasse 11 in Wien-Simmering die Vorbilder für seine Romanfiguren Holinka und Pekarek. Im Einzelnen wurde die Handlung freilich häufig verändert und ergänzt durch eigene Einfälle; alle Personennamen sind frei erfunden. Nach einer Ruhezeit von rund 50 Jahren stellt jetzt sein Sohn, Univ.-Prof. Dr. Friedrich Kral, die unveränderten Texte einem heutigen Publikum als Zeitdokument vor. Es dürfte keine Rolle spielen, ob der Leser auch noch eigene Erinnerungen an die Zeit hat oder sie selbst gar nicht erlebte. Die Lektüre wird ihn zum Nachdenken über eine noch relativ wenig aufgearbeitete Periode der nahen Vergangenheit anregen und sich daher in jedem Fall lohnen.