Die Hugenotten in Berlin

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Im Oktober 1685 erlässt der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm im 45. Jahr seiner Regentschaft in Brandenburg-Preußen das Edikt von Potsdam. In ihm garantiert er den französischen Hugenotten freie Einreise, volle Bürgerrechte und eine Reihe von Privilegien.
Die Geschichte der Französisch-Reformierten in Brandenburg-Preußen beginnt jedoch schon früher. 1672 bildet sich auf kurfürstlichen Geheiß die erste französische Kirchengemeinde reformierten Bekenntnisses in Berlin. Noch vor dem großen Einwanderungsstrom 1685 aus Frankreich war die Berliner Französisch-Reformierte Gemeinde auf mehrere Hundert Mitglieder angewachsen.
Brandenburg-Preußen bot den Hugenotten sowohl in religiöser als auch in weltlicher Hinsicht große Freiräume; eigene Kirchen und Schulen, eigene Gesundheits- und Wohlfahrtseinrichtungen, eigene Organe der kommunalen Selbstverwaltung und der Rechtsprechung.
Der Französische Dom und das Hugenottenmuseum am Gendarmenmarkt in Berlin zeugen bis heute vom Leben und Wirken der Hugenotten in Berlin und Brandenburg.